Etikettierung
Etikettierung von Olivenöl
Was darf auf dem Flaschenetikett stehen?
Auf der Vorderseite eines konformen Etiketts für den deutschen Markt prangt die Handelsbezeichnung (in deutscher Sprache) der höchsten Kategorie Natives Olivenöl extra mit der Bezeichnung Erste Güteklasse – direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen und die Herkunft des Olivenöls (z. B. Europäische Union, Produktionsländer wie Spanien, Italien oder Griechenland oder Drittländer).
Im Supermarktregal finden sich aber auch Produkte wie Natives Olivenöl – direkt aus Oliven, ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen, das ist die zweithöchste Kategorie. Die Deklaration Olivenöl – bestehend aus raffiniertem Olivenöl und nativem Olivenöl bedeutet, dass diese Produkte ausschließlich raffiniertes Olivenöl und direkt aus Oliven gewonnenes Öl enthalten.
Alle Olivenöle müssen mit einem Hinweis zur optimalen Lagerung, also kühl und dunkel, versehen werden (siehe Verordnung (EU) Nr. 29/2012 mit Vermarktungsvorschriften für Olivenöl). Wie bei allen Lebensmitteln führt auch das Olivenöletikett verpflichtend die Adresse des Herstellers/Inverkehrbringers, ein Mindesthaltbarkeitsdatum, die Füllmenge, die Nährwertkennzeichnung nach Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 (Lebensmittelinformationsverordnung – LMIV) und eine Losnummer auf.
Weitere Elemente können fakultativ nach Verordnung (EU) Nr. 29/2012 auf dem Etikett verwendet werden. Dazu gehören die Begriffe Erste Kaltpressung und Kaltextraktion, wenn bestimmte Schritte in der Olivenölproduktion bei höchstens 27°C durchgeführt werden.
Außerdem ist es möglich, Aussagen zur leichten, mittleren oder intensiven Ausprägung der positiven sensorischen Attribute – Fruchtigkeit, Bitterkeit, Schärfe – zu tätigen. In diesem Zusammenhang darf auch darauf hingewiesen werden, ob das Öl als reif, grün, fruchtig (grün/reif), mild und/oder ausgewogen bewertet wird. Alle den Geruch und Geschmack betreffenden Auslobungen müssen von einer akkreditierten sensorischen Prüfergruppe (Panel) bestätigt werden.
Häufig findet sich eine Angabe zum Säuregehalt (Freie Fettsäuren) des Olivenöls. Allein ist dies nicht zulässig. Zusätzlich sind der Gehalt an Peroxiden, Wachsen und der Extinktionskoeffizient (K232 und K268 bzw. K270) anzugeben. Zu guter Letzt darf zur Ernteperiode informiert werden, wenn das Öl zu 100 % aus derselben Ernte stammt. Mit dieser hilfreichen Mitteilung weiß der Verbraucher, wie frisch dieses Olivenöl ist. Es sollte beim Kauf nicht älter als ein Jahr sein.