Analytik

Analytik von Olivenöl

Auf der Liste der am häufigsten in der EU verfälschten Lebensmittel steht natives Olivenöl extra ganz oben.

Die Bandbreite ist groß: es finden sich unerlaubte Vermischungen mit fremden Speiseölen, minderwertigem und/oder wärmebehandeltem Olivenöl oder solche, die nicht die Herkunft auf dem Etikett tragen, aus der das Öl tatsächlich stammt. Um derartige Verfälschungen nachzuweisen, gibt es eine Vielzahl chemischer Analyseparameter, die aktuell in der Verordnung (EU) 2022/ 2104 der Kommission vom     29. Juli 2022 geregelt sind:

  • Freie Fettsäuren (FFA)
  • Peroxidzahl
  • Wachsgehalt
  • 2-Glycerinmonopalmitat
  • K-Werte: K232 und K268 bzw. K270
  • Fettsäurezusammensetzung inkl. trans-Fettsäuren
  • Stigmasta-3,5-dien
  • ECN42
  • Sterinverteilung und -gehalt
  • Fettsäureethylester

Des Weiteren wird in der oben genannten EU-Verordnung die sensorische Analyse erläutert und für die verschiedenen Olivenölkategorien (nativ extra, nativ und lampant) spezifiziert. Ein natives Olivenöl extra darf keinen sensorischen Fehler aufweisen, also nur fruchtig, bitter und scharf schmecken. Aus dem sensorischen Ergebnis lassen sich beste Rückschlüsse auf die Qualität, mögliche Verunreinigungen oder Fehler in der Produktion ziehen.

Routinierte Anwendung in den Laboren finden inzwischen weitere, nicht in der EU geregelte Analyseparameter, wie Pyropheophytine und Diacylglyceride, die Frische, schlechte Lagerbedingungen des Öls oder gar eine unerlaubte Wärmebehandlung während der Olivenölproduktion aufzeigen können. Auch neuartige spektroskopische Verfahren, wie NIR oder 1H-NMR, können helfen, die Authentizität des Olivenöls sicherzustellen.